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Gedenkjahr

2024 gedenkt das Erzbistum Bamberg des 1000. Todestages seines Bistumsgründers, Kaiser Heinrich II.
Im Zuge dieses Jubiläums gibt Ihnen diese Seit einen Überblick zu besonderen Veranstaltungen, Programmen, Konzerten, Festen und Ausstellungen. Desweiteren erfahren Sie interessantes zum Leben des Heiligen sowie spezielle Gebete. An dieser Stelle finden Sie eine Zusammenstellung der Pressemitteilungen, die im Zusammenhang mit dem Heiligen Heinrich II. stehen.

 

„Der Jahreswechsel erinnert an die Endlichkeit des Lebens“
Weihbischof Gössl ruft in Silvesterpredigt „End-lich Leben“ als Jahresmotto für das Erzbistum aus / 2024 erinnert an den 1000. Todestag von Kaiser Heinrich

Bamberg. Der ernannte Bamberger Erzbischof Herwig Gössl ruft zum Jahreswechsel dazu auf, den Gedanken an die Endlichkeit des irdischen Lebens zu kultivieren. „Wir müssen uns daran erinnern, dass unser Leben endlich ist, weil sich dadurch manches relativiert, was sich sonst als ungeheuer wichtig in unser Leben drängt“, sagte Weihbischof Gössl am Silvesterabend in seiner Predigt im Bamberger Dom. Das Bedenken der eigenen Endlichkeit solle davor bewahren, überzuschnappen und überheblich zu werden. Es helfe zugleich, ruhiger und zufriedener zu leben, und öffne den Blick auf die Hoffnung auf das unendliche Leben bei Gott in der Ewigkeit.

Für 2024 rief Gössl für das Erzbistum das Jahresmotto „End-lich Leben“ aus. In einer doppelten Bedeutung werde damit einerseits die Begrenztheit des Lebens aufgezeigt und zugleich darauf hingewiesen, dass erst jenseits der Schwelle des Todes ein Leben in Fülle und ohne Ende möglich sei. „Erst in der Gemeinschaft mit Gott finden wir ein Leben, das diese Bezeichnung wirklich verdient. Erst dort werden wir endlich leben.“

Das Jahr 2024 erinnert zugleich an den 1000. Todestag des Bistumspatrons Kaiser Heinrich II., der mit seiner Frau Kaiserin Kunigunde das Bistum gegründet hat. „Kaiser Heinrich war sich der Endlichkeit seines Lebens bewusst, zumal es ihm verwehrt war, eigene Nachkommen zu haben“, so Gössl. „Vieles in Heinrichs Leben passt nicht zur Aufgabenbeschreibung eines Heiligen. Aber was ihn zum Heiligen macht, ist das tiefe Vertrauen in die Gegenwart und Hilfe Gottes.“ Diese Glaubensgewissheit sei den Christen anvertraut: „Die feste Zuversicht, dass Leben mehr ist als die kurze Spanne zwischen Geburt und Tod, dass das Leben die Erfüllung erst erreicht, wenn wir in die volle Gemeinschaft mit Gott gelangt sind, wenn wir endlich leben.“ Aus dieser Perspektive verliere die Endlichkeit und Begrenztheit des Lebens ihren großen Schrecken.

Das Leben auf der Erde werde in Zukunft bescheidener und begrenzter werden müssen, fügte Gössl hinzu. „Anders werden wir die ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen nicht meistern können.“ Das könne aber gelingen, wenn immer mehr Menschen beherzigen, dass das Leben nicht in möglichst großem Besitz und Luxus besteht, sondern in der Gemeinschaft mit Gott. Der Verweis auf das eigentliche Leben bei Gott sei keine billige Vertröstung auf das Jenseits, betonte Gössl, sondern schon eine Hilfe für das Leben hier und jetzt. „Weil sich der Mensch des Glaubens in der Verantwortung vor Gott sieht, darum ragt dieses ersehnte Leben in Fülle schon in dieses Leben hinein.“ Der Glaube habe höchste Relevanz für das Leben auf dieser Erde, für das Miteinander und den Umgang mit der Schöpfung und den endlichen Ressourcen. „So wird das endliche Leben hier erst möglich vor dem Hintergrund des unendlichen Lebens, das von Gott ausgeht.“

PM, Harry Luck

 

Zwischen Anfechtung und Verehrung
Auf dem Neujahrsempfang gedenkt das Erzbistum des 1000. Todestages von Kaiser Heinrich

Bamberg. Im Gedenken des 1000. Todestages von Kaiser Heinrich II. in diesem Jahr hat Diözesanadministrator Herwig Gössl zum Nachdenken über die Endlichkeit des irdischen Lebens aufgerufen. Auf dem Neujahrsempfang des Erzbistums am Samstag in Bamberg sagte der ernannte Erzbischof: „Die Endlichkeit des Lebens macht die uns zur Verfügung stehende Zeit so kostbar und unersetzlich.“ Festredner war der Mainzer Historiker Professor Ludger Körntgen.

Gössl erläuterte das von ihm ausgerufene Jahresmotto im Erzbistum „End-lich Leben“, das vom Gedenken des Bistumsgründers und Schutzpatrons inspiriert sei: „Kaiser Heinrich war tief geprägt durch seine gläubige Haltung, die ihm die Erfüllung nicht in diesem Leben, sondern in der ewigen Vollendung bei Gott zusagte.“ In Gottes Reich finde der Mensch zum eigentlichen Leben in Fülle und ohne Ende: „Dort erst kann er endlich leben.“ Vor diesem unendlichen Horizont des ewigen Lebens werde das zeitlich begrenzte, endliche Leben auf dieser Erde eigentlich erst lebbar, so Gössl.

Vor diesem Hintergrund sei die Beschäftigung mit Kaiser Heinrich sinnvoll und nützlich, um diese bedeutsame und schillernde Gründungsgestalt des Bistums aus ihrer Zeit heraus zu verstehen und sie mit den Fragen unsere Zeit in Verbindung zu bringen. Um der Frage nachzugehen, welche Einsichten und Haltungen des mittelalterlichen Kaisers auch heute noch bedeutsam seien, sei der diesjährige Festredner eingeladen worden.

In seinem Vortrag mit dem Titel „Zwischen Anfechtung und Verehrung: der Heilige Kaiser Heinrich II.“ erinnerte der Mainzer Historiker Professor Dr. Ludger Körntgen an den Todestag des Bistumspatrons am 13. Juli 1024. Heinrich sei nicht nur ein Förderer der Bischöfe und ihrer Kirchen gewesen, sondern durchaus ein fordernder, manchmal auch streng mahnender Herrscher. Auf einer Synode zu Beginn einer Herrschaft habe er den versammelten Bischöfen harsch ins Gewissen geredet. Und auch beim Papst und der römischen Kurie habe er für sich eigentlich dem Klerus zustehende liturgische Kompetenzen beansprucht. Heinrich habe in den 22 Jahren seiner Regentschaft „harte und andauernde Konflikte mit mächtigen Gegnern innerhalb und außerhalb des Reiches geführt, wobei er sich oft unversöhnlich und geradezu starrköpfig und keineswegs politisch souverän und vorausschauend gezeigt habe, so der Leiter des Arbeitsbereichs für Mittelalterliche Geschichte an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.

Weil schnell klar war, dass er keine Nachkommen haben würde, habe sich Heinrichs Perspektive auf das ewige Heil im Jenseits gerichtet. „Um das zu sichern, gründete er eine neue kirchliche Institution, die ganz der fortwährenden Erinnerung an den Gründer und der beständigen Fürbitte für dessen Heil gewidmet war: das Bistum Bamberg.“ Dafür habe er sein ganzes persönliches Vermögen und das Erbe der Kaiserfamilie eingesetzt sowie seine Autorität als König und die Verbindung zum Papst. Der langfristige Erfolg dieser Bemühungen sei auch daran zu erkennen, dass noch im dritten Jahrtausend in Bamberg ein Bischof und inzwischen sogar ein Erzbischof residiere. „Heinrich II. erscheint als politischer Akteur, der auf die vielfachen Herausforderungen seiner Zeit nicht immer die besten und zukunftsträchtigen Antworten fand, aber mit der Gründung des Bistums Bamberg doch eine ganz persönliche und bis heute nachwirkende.

Der Bamberger Oberbürgermeister Andreas Starke betonte in seinem Grußwort die integrierende Bedeutung der Kirchen in einer sich zunehmend polarisierenden Gesellschaft. Sie seien wichtige Partner der Kommunen bei der Aufgabe, Lebensräume sozial und lebensfreundlich zu gestalten. Dabei würdigte Starke das unverzichtbare Wirken der Kirchen in Seelsorge, Kinderbetreuung, Altenpflege. Zugleich betonte er den Beitrag des Erzbistums zum interreligiösen Dialog und im Bündnis gegen Rechtsextremismus.

Über 1000 Gäste aus Kirche, Politik, Kultur und Gesellschaft waren in die Bamberger Konzert- und Kongresshalle gekommen und suchten die persönliche Begegnung mit dem am 9. Dezember ernannten Erzbischof Gössl, der am 2. März feierlich ins Amt eingeführt wird. Musikalisch gestaltet wurde der Empfang vom Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Vincent Heitzer. 

PM, Harry Luck

 

Sonderprägung erinnert an Heinrichs Todesjahr
Erstes Exemplar wurde an Oberbürgermeister Starke überreicht

Bamberg. Mit einer limitierten Sonderprägung erinnert die Stadt Bamberg an den 1000. Todestag von Kaiser Heinrich II. Das erste Silberexemplar der Sonderprägung wurde am Montag im Historischen Museum an Oberbürgermeister Andreas Starke überreicht. Sie zeigt Heinrich und Kunigunde mit einem Modell des Bamberger Doms, auf der Rückseite ist das Bamberger Stadtwappen zu sehen.

Heinrichs Erbe sei untrennbar mit der Geschichte und dem kulturellen Erbe der Stadt Bamberg verbunden, sagte Starke. Am Gedenkjahr zu seinem Todestag nehme die gesamte Region Anteil. „Heinrich hat seine Frau so sehr geliebt, dass er ihr die Stadt Bamberg schenkte und damit unsere Geschichte für immer beeinflusste.“

Die Übergabe der Sonderprägung fand vor historischem Gemäuer statt: Die heutige Außenmauer der Alten Hofhaltung im Historischen Museum ist ein Teil der Andreaskapelle aus dem 11. Jahrhundert, die Kaiser Heinrich vermutlich selbst noch gesehen hat.

Die limitierte Sonderprägung ist ab 23. Februar bis 7. April exklusiv über die Museen der Stadt Bamberg erhältlich. Die 1000 Silber-Exemplare werden für 69 Euro verkauft, die Gold-Variante für 999 Euro gibt es nur auf Vorbestellung. Die Medaillen können auch bestellt werden über museum@stadt.bamberg.de. Die Einnahmen dienen zur Finanzierung der Sonderausstellung „Vor 1000 Jahren: Menschen(leben) am Hof von Kunigunde und Heinrich II.“, die vom 25. Oktober 2024 bis 27. April 2025 im Historischen Museum zu sehen ist. Diese Ausstellung wird den Fokus nicht auf die Geschichte der Herrschenden legen, sondern auf das Leben der Bevölkerung vor 1000 Jahren. Über kaum eine Epoche gebe es so viele falsche Vorstellungen wie über das Mittelalter. Die Stadt Bamberg will mit der Sonderausstellung einen Beitrag leisten, ein historisch informiertes Bild der Zeit um das Jahr 1000 zu etablieren. Die Ausstellung wird gefördert durch die Bamberger Sparkassenstiftung, Bayerische Sparkassenstiftung, Oberfrankenstiftung und die Ernst von Siemens Kunststiftung.

Den Reigen der hochkarätigen Ausstellungen zum 1000. Gedenkjahr an Kaiser Heinrich II. eröffnet das Diözesanmuseum Bamberg mit „Kreuze. 1000 Jahre nach Heinrich II.“ . Gold- und edelsteinverzierte mittelalterliche Schaustücke kontrastieren mit zeitgenössischen Kreuzen. Werke internationaler, aber auch regionaler Künstler und Künstlerinnen fordern unsere Sehgewohnheiten heraus und schaffen spannende Begegnungen. Feinste Goldschmiedearbeiten stehen neben mit der Kettensäge geschaffenen Kreuzinstallationen. Mittelalterliche Pracht und moderne Sinnfragen treffen unmittelbar aufeinander. Weitere Informationen unter www.dioezesanmuseum-bamberg.de. Öffentliche Führungen immer donnerstags um 17 Uhr und freitags um 15:30 Uhr.

PM, Harry Luck

 

Kreuze. 1000 Jahre nach Heinrich II. - Begegnung von Edelstein und Kettensäge
Neue Sonderausstellung im DiözesanMuseum

Bamberg. Das DiözesanMuseum Bamberg präsentiert vom 24. Februar bis zum 14. Mai 2024 eine besondere Kunstausstellung anlässlich des 1.000 Todestags des Bistumsgründers Kaiser Heinrich II. Unter dem Titel „Kreuze: 1000 Jahre nach Heinrich II. - Begegnung von Edelstein und Kettensäge“ steht der Kaiser als Kreuzstifter und das Kreuz als Zeichen bis in die Gegenwart im Fokus.

Herausragendes Highlight der Sonderausstellung ist das Fritzlarer Heinrichskreuz, ein Gemmenkreuz, das Kaiser Heinrich II. gestiftet haben soll und das nun erstmals in Bamberg zu sehen ist. Es ist reich verziert mit Goldblech und Edelsteinen, einst das Zeichen der Macht und des Glaubens, und tritt zusammen mit anderen historischen Objekten in einen faszinierenden Dialog mit zeitgenössischen Kreuzen. Moderne Künstlerinnen und Künstler interpretieren das religiöse Motiv nicht nur als Glaubenssymbol, sondern auch als Zeichen und Gegenstand existenzieller Fragen, wirtschaftlicher und politischer Interessen.

Mit Werken von Joseph Beuys, Hermann Bigelmayr, Sonja Toepfer, Alfred Haberpointner, Horst Egon Kalinowski, Arnulf Rainer, Jörg Länger, Ortrud Sturm u.a. öffnen sich den Betrachtern neue und kontrastreiche Blickwinkel. Die Sonderausstellung zeigt schlaglichtartig den Wandel der Bedeutungsebenen des Kreuzes durch die letzten 1000 Jahre.

Details zur Sonderausstellung

Den Beginn der Ausstellung bildet die Frage nach der Rolle des Kreuzes heute, in einer multikulturellen und säkularen Gesellschaft. Joseph Beuys schuf mit den Sonnenkreuzen ein expressives Werk, das tiefgehend die christlich-religiöse Bilderwelt reflektiert. Sonja Toepfer wiederum verwandelt verwurmtes, zersetztes Eichenholz, einst Baumüll, in schwebende, flügelartige Kreuze, die durch ihre eigenständige Lebendigkeit eine transformative Symbolik des Erlösungszeichens vermitteln. Entsorgte Massenproduktionskreuze, welche die Depots kirchlicher Institutionen überfluten, da sie in einer Gesellschaft, in der Glaube im Alltag eine schwindende Rolle spielt, keinen Platz mehr finden, kontrastieren mit Plastiken und Fotografien zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler.

Auf der anderen Seite stehen Werke für den gelebten Glauben, für die bis heute währende Tradition der Kirche als Auftraggeber für Kunst sowie für Spiritualität als Inspirationsquelle der Künstler. Großformatige Brettdrucke des Eichstätter Künstlers Rudolf Ackermann begegnen in ihrer reduzierten und plakativen Formensprache einem goldglänzenden Bischofsstab mit Kreuz aus Edelsteinen und Heinrichsreliquie. Der Bamberger Johannes Schreiber bringt fließende Farbkurven auf ein Trägerglas auf und lässt so ein Kreuz entstehen. Im Werk des Bamberger Bildhauers Albert Ultsch zeigt sich das Symbol des Kreuzes klein und bescheiden – als Aussparung und als Relief in einer fast monochromen bronzenen Fläche.

Klein ist heutzutage oft der Glaube an das Heil. Die einst tragende Rolle des Heiltums im Bamberger Dom verdeutlicht der in der Ausstellung gezeigte Hl. Nagel, der laut Überlieferung von Kaiser Heinrich II. in den Domschatz gestiftet wurde. Dass in der modernen Welt immer mehr Menschen ihr Heil nicht mehr im Glauben suchen, sondern anderswo, thematisiert der Londoner Künstler Imbue mit seinem Werk „Drug Lord". Horst Egon Kalinowskis Kunstwerk wiederum zeigt die Verwundbarkeit der Person, des Glaubens und der Kirche. Alles andere als verletzlich wirkt der kraftvoll mechanisch „durchkreuzte“ Kopf des österreichischen Bildhauers Alfred Haberpointner. Die zeitgenössischen Kreuzdarstellungen erlauben einen tiefen Diskurs über das Kreuz als Lebenszeichen, als Last, als Ausdruck hingebungsvoller Frömmigkeit oder existenzieller Heilssuche.

Die Rolle des Kreuzes als Symbol in Politik und Krieg oder für Gewalt bleibt problematisch. Das drei Meter hohe Werk der Chinesischen Utopia Group dokumentiert, wie das Symbol des christlichen Glaubens aus den Stadtbildern Chinas entfernt wird und nur in der Kunst weiterleben kann. Ritchie Riedigers Kunstwerk "Don't step on the grass" scheint auf den ersten Blick unterhaltsam zu sein, doch bei genauer Betrachtung entpuppt sich das glänzende Balkenkonstrukt als Panzerkreuz. Das von Uwe Gaasch ins Blickfeld genommene Parkplatzkreuz ruft ins Bewusstsein, wie Asphalt und Gras im Flächenfraß Europas aufeinandertreffen. Der Kleinkrieg mit der Bürokratie, der manchmal den Blick fürs große Ganze versperrt, manifestiert sich im "kistlichen" Kreuzobjekt des Künstlers Jörg Länger.

Im Gegenüber von Ordnung und Macht, von Edelstein und Kettensäge kulminiert die Ausstellung in der Begegnung des kostbaren mittelalterlichen Gemmenkreuzes aus Fritzlar mit sägerauen Holzkreuzen, mit Kreuzen aus Eisen, Leimholz oder übermalten Kreuzen der Künstler Arnulf Rainer, Hermann Bigelmayr, Johannes Borst oder Helen Friesacher. Die Kreuzskulpturen von Ortrud Sturm sind geometrische Konstruktionen, die einer systematischen Denkweise von horizontaler und vertikaler Ordnung, Wiederholungen und Reihungen folgen. Über Jahrhunderte hinweg symbolisierte das Element der Ordnung Macht. Das prächtige Fritzlarer Heinrichskreuz, reich verziert mit Goldblech und Edelsteinen, repräsentiert die Macht und den Glauben des 11. Jahrhunderts. Doch welche Kraft haben moderne Kreuze aus Holz, Metall oder Blech heute, oder einfach das Kreuz selbst in der Gesellschaft? Die Sonderausstellung zeigt schlaglichtartig den Wandel der Bedeutungsebenen des Kreuzes durch die letzten 1000 Jahre.

von Diözesanmuseum

 

Rock und Klassik beim Heinrichsfest
Buntes Programm auf dem Domberg

Bamberg. Ganz im Zeichen des 1000. Todestages des Bistumsgründers steht das diesjährige Heinrichsfest auf dem Bamberger Domberg. Der Höhepunkt ist der festliche Gottesdienst auf dem Domplatz am Sonntag, 14. Juli, um 10 Uhr mit Erzbischof Herwig Gössl.

Zum Auftakt der Festtage wird am Mittwoch, 10. Juli, um 18 Uhr die Kunstinstallation am Kaisergrab „Memoria. Im Licht“ von Elke Maier eröffnet. Am Donnerstag, 11. Juli, um 19 Uhr wird die „Erhebung der Häupter“ gefeiert. Dazu werden die normalerweise in der Häupterkapelle ausgestellten Reliquienschädel des Kaiserpaares Heinrich und Kunigunde im Altarraum zur Verehrung gebracht.

Das Heinrichswochenende beginnt am Freitag, 12. Juli, um 20 Uhr mit der Praisenight. Es folgt am Samstag, 13. Juli, um 16 Uhr der traditionelle Motorradgottesdienst mit den „Betlehem Allstars“. In der Alten Hofhaltung werden zur Musik der „Friends of Variety“ Getränke der Kolpingsfamilie, ein Fairtradecafé, Gegrilltes und die Veggiepfanne der Ordensfrauen angeboten. Ein Kontrastprogramm gibt es am Samstagabend: Während im Dom um 20 Uhr die Bamberger Symphoniker mit Ehrendirigent Herbert Blomstedt Bruckners Symphonie Nr. 9 spielen (Ticketverkauf auf www.bamberger-symphoniker.de), findet in der Alten Hofhaltung bei entspannter Biergartenatmosphäre eine Silent Disco mit Musik aus Kopfhörern statt.

Nach dem Festgottesdienst am Sonntag besteht die Möglichkeit, Stände der Verbände, Vereine und Einrichtungen des Erzbistums Bamberg zu besuchen und bei deren vielfältigen Aktionen mitzumachen. Auf dem Domplatz laden ein Handtaschenflohmarkt zum Stöbern und ein Wasserspielplatz zum Abkühlen ein. Auf der Domplatzbühne wird ein abwechslungsreiches Programm mit Musik, Tanz, Kampfsport und Showakrobatik geboten. Außerdem gibt es vielfältige Führungs- und Veranstaltungsangebote. So besteht um 13.30 Uhr beispielsweise die Möglichkeit für Kinder, sich von Erzbischof Gössl die Schätze im Dom zeigen zu lassen. Bevor das Heinrichsfest um 17 Uhr mit der Pontifikalvesper im Dom endet, wird der Finalist der Fernsehshow „Voice of Germany“, Egon Herrnleben, mit seiner Band in seiner Heimatstadt bei freiem Eintritt den Domplatz rocken.

Das vollständige Programm mit vielen weiteren Kulinarik-, Gesprächs- und Mitmachangeboten ist auf www.heinrichsfest.de zu finden. Bei schlechtem Wetter werden alle Gottesdienste im Dom gefeiert, die anderen Angebote finden wie geplant statt. Die Kollekte kommt drei Hilfsorganisationen aus dem Erzbistum für Menschen in Indien und Afrika zugute: „Hilfe für Kiwoko“, „Kublei – Hilfe für Nordost-Indien“ und „Kinderstiftung Hoffnungsstrahl“. Zum Parken stehen die Tiefgaragen Geyerswörth, an der Konzerthalle und am Georgendamm zur Verfügung.

Das Heinrichsfest findet jedes Jahr am zweiten Juli-Wochenende statt und erinnert an den Bistumsgründer, den heiligen Kaiser Heinrich II., der am 13. Juli 1024 gestorben ist.

PM, Harry Luck

 

Neue Impulse für die Kirchenmusik

Fünfter Diözesankirchenmusiktag in Bamberg

Bamberg. Im Gedenken an den Bistumspatron Kaiser Heinrich II. hat Erzbischof Herwig Gössl den Menschen Mut und Zuversicht zugesprochen. „Der Glaube schenkt Hoffnung“, sagte Erzbischof Gössl in seiner Predigt zum Abschluss des Diözesankirchenmusiktags am vergangenen Samstag (16.Juni) im Bamberger Dom. Nicht alles in seinem Leben zeichne Heinrich II. als Heiligen aus, aber er sei ein frommer Mann gewesen, „erfüllt von Glauben und Zuversicht“ sagte der Bamberger Oberhirte. Kaiser Heinrich habe auch nie den Tod verdrängt, wie das so häufig in der heutigen Zeit geschehe. „Er hatte diesen Ausblick auf die Vollendung.“ Dies sei auch die Brücke zu der heutigen Vesper mit dem Sonnengesang des Heiligen Franziskus, der den Tod mit Bruder angesprochen habe.

Der Todestag des Bistumspatrons vor 1000 Jahren am 13. Juli sei der Anlass für den fünften Diözesankirchenmusiktag gewesen, informierte Diözesankirchenmusikdireltor Professor Markus Willinger. Er hoffe, dass von dem Tag in Bamberg für die Kirchenmusik in den Gemeinden vor Ort neue Impulse ausgehen. „Es ist gut zu schauen, was machen denn die anderen so.“

Die Musikerinnen und Musiker aus allen Teilen des Erzbistums hatten sowohl die Gelegenheit, bei Hörstationen in den Bamberger Kirchen kurze Konzerte zu besuchen, wie auch selbst aktiv zu werden. Beim diesjährigen Diözesankirchenmusiktag wurde auch die Breite der Kirchenmusik deutlich. So präsentierten verschiedene Chöre aus dem Erzbistum ihr Programm. Aber auch Orgelkonzerte von Schülern der C- und D-Kurse waren zu hören, ebenso wie Neues Geistliches Lied (NGL) von einer Combo der Werkstatt NGL.

Einer der Höhepunkte des inzwischen fünften Kirchenmusiktags war die abschließende Vesper mit Erzbischof Herwig Gössl. Dabei bildeten die Teilnehmenden einen gemeinsamen Chor mit ihren 450 Stimmen unter der Leitung des Bayreuther Regionalkantors Sebastian Ruf

Christoph Galau

 

Heinrichsreliquie kehrt nach Bamberg zurück
Oberschenkelknochen des Bistumsgründers soll im Kaisergrab bestattet werden

Bamberg. Kurz vor dem 1000. Todestag von Kaiser Heinrich II. ist eine wertvolle Reliquie des heiligen Bistumsgründers aus Rom nach Bamberg zurückgekehrt. Der Direktor des Collegium Germanicum et Hungaricum im Rom, P. Gernot Wisser SJ, überreichte die Reliquie in einem festlichen Gottesdienst im Dom an Erzbischof Herwig Gössl.

Bei der Reliquie handelt es sich um einen Oberschenkelknochen, der in einem neubarocken Glasschrein aus dem Jahr 1849 aufbewahrt ist. Er befand sich bis ins 19. Jahrhundert im Bamberger Domschatz und wurde um 1840 an das Germanicum, ein von Jesuiten geleitetes päpstliches Kolleg für Priesteramtskandidaten, übergeben, wo auch zahlreiche Geistliche aus dem Erzbistum Bamberg Alumnen waren. Erzbischof Gössl zeigte sich „froh und dankbar“, dass die Reliquie nun wieder dort ist, wo sie verehrt wird und wo sich auch das Grab des Heiligen befindet. Die Reliquie soll im Kaisergrab im Dom bestattet werden.

In seiner Predigt wies Gössl am Donnerstagabend darauf hin, dass Heinrich in eine andere Kategorie der Heiligkeit falle als viele andere Heilige. Als Herrscher sei er sich seiner Macht bewusst gewesen und er habe sie auch genutzt: „Dabei kam es auch zu Ungerechtigkeiten, bei seinen Kriegszügen gab es auch Opfer.“ Sein Verantwortungsbewusstsein sei aber stets vom Glauben geprägt gewesen. „Er war von Kindheit an ein frommer Mensch, Gottes Gegenwart war die Realität seines Lebens schlechthin“, sagte Gössl. Dass er den Dom gebaut und den Domschatz hinterlassen habe, sei bis heute Ausdruck seines kindliches Vertrauens Gott gegenüber. „In dieser Haltung können wir auch heute leben. Kaiser Heinrich haben wir dazu als Fürsprecher an unserer Seite“, so der Erzbischof.

Heinrich gründete 1007 mit seiner Frau Kunigunde das Bistum Bamberg und erbaute 1012 den ersten Bamberger Dom. Heinrich stammte aus dem Geschlecht der Herzöge von Bayern, wurde 1002 deutscher König und 1014 zum Kaiser gekrönt. Er förderte kirchliche Reformen, gründete viele Klöster und starb am 13. Juli 1024.

PM, Harry Luck

 

Fotowettbewerb zum Heinrichsfest: #HeinrichGesucht
Schicken Sie uns „Ihren“ Heinrich nach Bamberg und werden Teil des Heinrichsfestes 1024|2024

Bamberg. Unter dem Motto „Heinrich gesucht“ sammeln wir bis 1. Juli 2024 besondere Fotos und Detailaufnahmen von Heinrichsfiguren oder -gemälden aus Kirchen und Kapellen des gesamten Erzbistums Bamberg.

So einfach geht’s: Auf in Ihre Kirche und nachsehen, ob es einen Heiligen Heinrich gibt, den Sie nach Bamberg schicken können. Ihr Foto senden Sie per Mail und verraten uns an welchem Ort, in welcher Kirche Sie Heinrich gefunden und fotografiert haben. Alle Fotos werden auf Bannern am Heinrichsfest in Bamberg am 14. Juli zu sehen sein. Die drei Siegerfotos werden vom Publikum gewählt. Auf die Sieger und Siegerinnen warten tolle Geschenke aus dem Diözesanmuseum und Dom! Gewinnen Sie Gratisführungen und Eintritte. Wir freuen uns auf Ihre Beiträge!

Wie kann ich mitmachen?

Unser Fotowettbewerb ist ein Amateurwettbewerb für Groß und Klein. Jeder kann mitmachen! Nehmen Sie Ihr Handy oder Ihren Fotoapparat, egal ob analog oder digital, und knipsen Sie Ihren Heinrich. Von vorne, oder von der Seite, ganz oder halb, Quer- oder Hochformat oder nehmen Sie ungewohnte Perspektive ein – aber auf alle Fälle in Farbe!

Größe und Format

Digital - Die Bilddatei sollte eine Auflösung von 300 dpi haben und eine Mindestgröße von 13 x 18 cm, also mindestens 1500 x 2100 pixel. Bitte im Format jpg oder tif senden. Der Dateianhang darf eine Maximalgöße von 10 MB haben. Mail-Adresse: pressestelle@erzbistum-bamberg.de, Betreff #HeinrichGesucht

Analog - Das in Fotoqualität auf Fotopapier ausgedruckte Farbfoto (z.B. an der Fotostation von Drogeriemärkten oder im Fotogeschäft) sollte mind. das Format 13 x 18 cm haben.

Postanschrift -  Erzbistum Bamberg, Pressestelle, Domplatz 2, 96049 Bamberg.

Bitte notieren Sie in der Mail unter dem Betreff #HeinrichGesucht oder auf der Rückseite der eingereichten Fotografie folgende Informationen:

  • Fotograf/Fotografin: Name und Vorname, E-Mail (falls vorhanden) und Anschrift, damit wir Sie verständigen können, wenn Sie gewinnen.
  • Aufnahmeort: Name des Ortes und der Kirche, in der Sie das Foto aufgenommen haben.
  • Fotos, die größentechnisch nicht korrekt eingereicht werden, sowie Bilder ohne Beschriftung und ohne Angaben / Anschrift des zugehörigen Fotografen können wir leider nicht zum Wettbewerb zulassen.

EINSENDESCHLUSS: 1. JULI 2024

UND DANN? PRÄSENTATION AM HEINRICHSFEST 2024

Alle korrekt eingesandten Fotos werden am 14. Juli am Heinrichsfest im Pavillon der Hauptabteilung Kunst und Kultur präsentiert. Das Publikum darf die drei besten Fotos wählen! Die Sieger-Fotos werden im Heinrichsblatt und auf unserer Website und den Social-Medien-Kanälen gezeigt. Den Gewinnerinnen und Gewinnern des Wettbewerbs winken tolle Preise:

1. Preis: Eine Gruppenführung „Dom-Schatz-Kreuzgang“ für bis zu 12 Personen. Zu einem Termin nach Wahl* erleben Sie mit Ihrer Familie oder Freunden die Highlights im Dom und Diözesanmuseum in 90 Minuten.

2. Preis: 2 Domberg-Tickets (Eintritte in die Museen und Sammlungen um den Dom: Diözesanmuseum, Historisches Museum in der Alten Hofhaltung und Neue Residenz mit der Staatsgalerie und den Prunkräumen)

3. Preis: Playmobilfiguren „Heinrich und Kunigunde“

*Werktags zwischen 10- 17 Uhr, sonntags 13-17 Uhr, ausgenommen „Stille Tage“.

Teilnahmebedingungen, Bildrechte, Datenschutz

Die Fotos mit Angabe des Namens des Fotografen werden ausschließlich für die Präsentation am Heinrichsfest und die für den Wettbewerb notwendige Öffentlichkeitsarbeit sowie für die Benachrichtigung im Falle eines Wettbewerbsgewinns verwendet. Mit der Teilnahme am Fotowettbewerb räumen die Teilnehmenden dem Erzbistum Bamberg das Recht ein, das eingereichte Bild für folgende Zwecke honorarfrei zu nutzen:

  • Präsentation des Fotos am Heinrichsfest 2024
  • Nutzung des Fotos für PR- und Werbezwecke des Erzbistums Bamberg (Website, Social Media wie Facebook, Instagram, Flyer etc.) sowie für die Berichterstattung (in der Presse, Newslettern etc.)
  • Die Fotografen behalten das Copyright für ihre Bilder zu jeder Zeit und werden bei jeder Veröffentlichung als Urheber neben ihrem Bild genannt.
  • Eine Veröffentlichung ist nicht zeitlich beschränkt.

Bitte achten Sie darauf, mit dem eigenreichten Foto keine Urheber- oder Bildrechte Dritter zu verletzten! Eine Teilnahme am Wettbewerb ist nur möglich, wenn die Urheber- und Bildrechte für das eingereichte Bild bei den genannten Fotografen liegen. Mit der Einsendung erklären die Teilnehmenden daher verbindlich, dass sie Urheber der Fotografien sind, alle Bildrechte bei ihnen liegen. Mit der Teilnahme an dem Wettbewerb akzeptieren die Einsendenden die Teilnahmebedingungen. Es steht den Teilnehmenden jederzeit frei, per schriftlichem Widerruf die Einwilligung in die Speicherung der Daten aufzuheben und somit von der Teilnahme zurückzutreten.

Diözesanmuseum

 

Kunstvolles Lichtgeflecht im Bamberger Dom
Zum 1000. Todestag Kaiser Heinrichs schafft Elke Maier eine raumverändernde Kunstinstallation

Bamberg. Wenn sich am 13. Juli der 1000. Todestag Kaiser Heinrichs II., Bistumsgründer und Domstifter von Bamberg, jährt, wird sie fertig sein: Vier Wochen benötigt die Künstlerin Elke Maier, um am Kaisergrab im Bamberger Dom ein einzigartiges Kunstwerk aus über zehntausend Fäden entstehen zu lassen. Bündel feinster Garn-Strahlen lenken den Blick zum Grab des Heiligen Kaiserpaares, spannen sich vom Gewölbe des Bamberger Doms hinab, reflektieren und leiten das Licht. „MEMORIA. IM LICHT“ heißt diese Installation, die im Auftrag des Bamberger Domkapitels entstand, das seit Heinrichs Zeiten genau diese Aufgabe hat: die Memoria, das Gedächtnis an den Bistumsgründer wach zu halten, die Messen im Dom zu feiern und das Chorgebet zu halten.

Mit Elke Maier gelang es dem Bamberger Domkapitel eine Künstlerin nach Bamberg zu holen, die bereits in Kathedralen und Kirchen von Wien bis Berlin Rauminstallationen von beeindruckender Stille, Dichte und gleichzeitig Leichtigkeit schuf. Mit ihren Werken interveniert die in der Kärntner Künstlerstadt Gmünd ansässige Maier vorwiegend im Sakralraum, wo seit jeher Licht und Lichtführung eine zentrale Rolle spielen. Im Bamberger Dom erhielt sie den Auftrag, den Fokus im 1000. Gedenkjahr Kaiser Heinrichs II. auf das Kaisergrab zu richten.

Nach zweijähriger Vorbereitung sind nun die ersten Fäden aus den westlichen und östlichen Gewölbejochen zum Kaisergrab hin gespannt. „Ich arbeite mit dünnem weißem Baumwollgarn, ganz gewöhnlichem Nähgarn, das ich in einer ebenso aszetischen wie ästhetischen Anstrengung, in einem hunderte Stunden dauernden Entstehungsprozess des Werkes, Stunde für Stunde, Tag für Tag, Faden für Faden, in Hunderten von Fäden und Tausenden von Metern, vom Dachstuhl aus durch die Öffnungen im Gewölbe in das Hauptschiff und den Ostchor des Domes herablasse, um dann einen Faden nach dem anderen einzeln in höchster Präzision im Kirchenschiff zu spannen, zu justieren und zu positionieren und dafür immer die Treppe zum Gewölbe hinauf und wieder hinab steigen muss“, erläutert Elke Maier den meditativen Schaffungsprozess, der ganz ohne technische Hilfsmittel auskommt. Da sie immer nur mit einem einzigen Faden von einem Ende des Raumes zum anderen gehen kann, dauerte es hunderte Stunden bis zur Vollendung ihres Werkes, dessen Idee, Entstehungsprozess und Form untrennbar verbunden sind mit der Authentizität dieses ganz besonderen Kirchenraumes, von daher einzigartig und auf keinen anderen Ort übertragbar. Die in den Raum gespannten weißen Fäden machen die natürlichen Lichtstrahlen sichtbar und lassen sie aufscheinen. Das Werk verändert sich mit der Bewegung des Lichts im Laufe des Tages und mit der Bewegung der Besucher und ihrer Blickwinkel im Raum. Es lenkt den Blick nach oben, zu Gott, und wieder hinunter in den Raum und zum Kaisergrab. Transzendenz wird erlebbar. Nach der Vollendung des Werks wird „MEMORIA. IM LICHT“ vom 11. Juli bis 29. September im Bamberger Dom zu sehen sein, um zigtausende von Besucher und Besucherinnen aufs Neue an Kaiser Heinrich II. zu erinnern.

Für das Domkapitel, das Heinrich um 1007/1012 am Dom als Domherrengemeinschaft installierte und mit wichtigen Ämtern ausstattete, ist die Wahrung dieses Erbes nach wie vor von Bedeutung. Das Domkapitel ist Eigentümer des Doms und erfüllt ihn bis heute mit Leben: als Ort des Glaubens, als Ort der Hoffnung und auch als Ort der Zukunft. „Es ist heute mehr denn je eine Aufgabe der Kirche, in zeitgenössischen Bildern und Botschaften zu sprechen und die Menschen unabhängig von Alter, Bildung, Glaube auf einer spirituellen Ebene zu erreichen“, so Birgit Kastner, Hauptabteilungsleiterin Kunst und Kultur im Erzbistum Bamberg und Projektverantwortliche.

Auf der Suche nach Gott und Kunst von Weltrang besuchen jährlich weit über zwei Millionen Menschen den Bamberger Dom, Menschen aller Weltreligionen und Kulturen, gläubige und religionsferne Menschen. Viele wenden sich in den letzten Tagen direkt an die Künstlerin, die Domaufsichten oder den Willkommensdienst, um mehr zum Kunstwerk zu erfahren oder ihre Eindrücke kundzutun. Die Fragen und Reaktionen zeigen schon jetzt: Mit der Fadeninstallation am Kaisergrab übernimmt zeitgenössische Kunst die Rolle der Vermittlerin: zwischen unten und oben, zwischen Mensch und Raum, zwischen Irdischem und Göttlichem.

PM, Maike Wirth